„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ - Stolpersteinverlegung des Leistungskurses Geschichte 12P3

28.06.2019

Am 28. Juni 2019 wurden in Grünstadt elf sogenannte Stolpersteine zum Gedenken an die dortigen Opfer des Dritten Reiches unter der jüdischen Bevölkerung verlegt. Begleitet wurde das Projekt vom Geschichts-Leistungskurs 12 unter der Leitung von Frau Wagner.

Stolperstein-Verlegung Leistungskurs Geschichte 12P3zoom


Am 28. Juni 2019 wurden in Grünstadt elf sogenannte Stolpersteine zum Gedenken an die dortigen Opfer des Dritten Reiches unter der jüdischen Bevölkerung verlegt. Begleitet wurde das Projekt vom Geschichts-Leistungskurs 12 unter der Leitung von Frau Wagner.

Ins Leben gerufen wurde das Stolperstein-Projekt von Gunter Demning (*1947), der weltweit bereits über 70 000 Steine zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verlegte, seinen ersten 1995. Platziert werden diese mit einer Messingplatte versehenen Steine vor den ehemaligen Wohnsitzen der Opfer, deren Namen, Geburts- und Todesdaten sowie Stationen ihres Leidensweges unter den Nationalsozialisten in dem Metall eingraviert sind.

In Grünstadt sind es nun mit den aktuell verlegten 30 solcher Denkmäler. Die ersten dieser beiden wurden Seligmann Bach und Paulina Kohlmann gewidmet, die einst in der Obergasse 6 lebten. Die Verlegung der Steine setzte sich in der Grünstadter Innenstadt fort und endete schließlich in der Obersülzerstraße 6a. Man gedachte Jenny Haas, Sophie Kohlmann, Erich Leppel, Eduard Lippmann, Johanna Löb, Ludwig Sinsheimer, Rosina Wollmann, Adolf Lauchheimer und Ida Lauchheimer. Hierbei  gestaltete der Geschichts-Leistungskurs 12 das begleitende Rahmenprogramm. Mit den Vorbereitungen hatten die Schüler und Schülerinnen bereits einige Wochen zuvor begonnen und sogar im Archiv des Konzentrationslagers Dachau nachgeforscht. Des Weiteren setzten sich die Zwölftklässler eine Woche vor der Verlegung im Rahmen einer Projektwoche noch einmal intensiv mit der Thematik auseinander. Es wurde beispielsweise eine Ausstellung zum jüdischen Leben in Göllheim besucht oder eine Stadtführung zu den bereits vorhandenen Stolpersteinen unternommen.

In der Generalprobe am Tag zuvor probte man ein letztes Mal den Vortrag zum jeweilig zugeteilten Stein. Hierbei untermalten die Schüler und Schülerinnen die Verlegung der Gedenksteine beispielsweise mit Verlesen einer Biographie, dem Vortragen eines oder mehrerer Gedichte, einer musikalischen Darbietung oder der Vorstellung von zeitgenössischen Quellen in Bild und Schrift. So wurde zu Eduard Lippmann ein Polizeibericht verlesen, in welchem er sich darüber beklagte, dass NSDAP-Anhänger die Kundschaft seines Porzellangeschäftes in der heutigen Fußgängerzone vertrieben oder auch ein Bild des damaligen Schuhhauses der Familie Lauchheimer gezeigt, bei welchem es sich heute um das Schuhgeschäft Bachmann handelt.

Nach Einsetzen des letzten Stolpersteines lud die Integrierte Gesamtschule noch zu einem Vortrag Gunter Demnings am Abend, bei welchem er über seinen Werdegang als Künstler und das Stolperstein-Projekt berichtete. Ebenso konnten im Anschluss Fragen gestellt werden, womit ein weiterer wichtiger Tag des Erinnerns an die Gräueltaten der Nationalsozialisten und deren Opfer zu Ende ging.
 
Jana Weintz, 13 P3

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