20.06.2018
Am 29. Mai 2018 fand in der neu gestalteten Schulbibliothek der IGS Grünstadt in Anwesenheit von Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld und dem Zeitzeugen Rainer Wagner, der als 15jähriger wegen eines Fluchtversuches in DDR-Haft saß, die Eröffnung der Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ statt.
Am 29. Mai 2018 fand in der neu gestalteten Schulbibliothek der IGS Grünstadt in Anwesenheit von Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld und dem Zeitzeugen Rainer Wagner, der als 15jähriger wegen eines Fluchtversuches in DDR-Haft saß, die Eröffnung der Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“ statt.
Die Wanderausstellung, die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Deutschen Historischen Museum herausgegeben wurde, spannt einen historischen Bogen von der Idee des Kommunismus bis hin zum Scheitern der DDR und dem postkommunistischen Zeitalter.
Vor den beiden Leistungskursen Geschichte aus den Jahrgängen 11 und 12 verwies Herr Ihlenfeld auf die einmalige Gelegenheit, Geschichte aus erster Hand zu erfahren und wie wichtig es sei, diese Chance zu nutzen, so lange sie bestehe. Herr Chormann betonte die gesellschaftliche Relevanz der Aufgabe, sowohl Rechts- als auch Linksextremismus zu bekämpfen und dankte der Q-Rage!-AG für die Organisation der Veranstaltung, die den gesellschaftswissenschaftlichen Schulschwerpunkt ein weiteres Mal unterstreiche.
Im Anschluss an die Eröffnung der Ausstellung fand in der Aula das Zeitzeugengespräch mit Herrn Wagner statt. Der ehemalige Bundesvorsitzende der „Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft“ (UOKG) berichtete den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9 sowie 11 und 12 von seiner Jugend in der DDR in den 60er Jahren.
Als 15jähriger hatte er 1966 einen Fluchtversuch in den Westen unternommen. Als dieser scheiterte, kam er für fast zwei Jahre in DDR-Haft und erlebte die Macht des Staatsapparates am eigenen Leib. Er schilderte lebhaft und anschaulich die Repressionen, denen Regimegegner in der DDR ausgesetzt waren und reflektierte sein Handeln, welches er in der Rückschau zum Teil auch mit einer unpolitischen jugendlichen Rebellion erklärte.
Am Ende seines persönlichen Erfahrungsberichts erhielten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, Herrn Wagner Fragen zu stellen, von der sie lebhaft Gebrauch machten. Sie zeigten dabei auch, dass sie gelernt haben, dass ein Zeitzeuge als primäre Quelle der Geschichte, wie jede andere Quelle auch, vor dem Hintergrund seiner Zeit zu beurteilen und kritisch zu hinterfragen ist.
Die Ausstellung „Der Kommunismus in seinem Zeitalter“, kann noch bis kurz vor den Sommerferien von Schulklassen und -kursen nach vorheriger Anmeldung im Sekretariat besucht werden. Sie enthält eine Reihe multimedialer Elemente wie QR-Codes, die mit zusätzlichen Filmdokumenten im Internet verlinkt sind, so dass die Schülerinnen und Schüler nach Belieben individuelle Schwerpunkte vertiefen können.
20.06.2018 /Susanne Reuber/
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