02.05.2023
Schauen wir aktuelle Nachrichten, so ist dem aufmerksamen Betrachter nicht entgangen, dass rechtsextreme Aktivitäten weltweit zugenommen haben und rechtsorientierte Anhänger auf dem Vormarsch sind. Sie finden sich zusammen auf Pegidamärschen, bei Reichsbürgerversammlungen, bei der Erstürmung des Kapitols oder auch an den Bushaltestellen vor unserer Haustür. Rechtes Gedankengut verbreitet sich viral und hält Einzug in die Wohnzimmer des Ottonormalverbrauchers. Der Spruch: „Ich bin kein Nazi, aber...“ ist inzwischen leider salonfähig und wird gesellschaftlich akzeptiert, wobei man weiß, dass nach dem „aber“ jedoch stets eine Begründung folgt, die sprachlich rechtspolitisch konnotiert ist. Zu viele Bürger verschließen ihre Augen vor der Gefahr und tun so als ob dieses Problem nicht existiere - doch wir als IGS Grünstadt nicht!
Im Fach „Erziehung und
Gesellschaft“ der Jahrgangsstufe 9 haben wir uns diesem Problem angenommen und
uns das Ziel gesetzt über das Thema Rechtsextremismus aufzuklären und vor allem
dessen Gefahren offenzulegen. Herausgekommen ist eine Ausstellung, die den
Betrachter zur Auseinandersetzung mit diesem Thema einladen soll. So finden
sich dort unterschiedliche Perspektiven auf das Thema, die ein Gesamtbild des
Schreckens ergeben. Neben grundlegenden Erklärungen der rechtsextremen
Ideologie, kann sich der Besucher zunächst mit der rechtsorientierten
Jugendkultur beschäftigen. Hierbei hat sich eine Gruppe mit der „Identitären
Bewegung“ auseinandergesetzt, die seit Jahren einen immer stärker werdenden
Zuwachs erhält und ihre Ideologie in die Köpfe Heranwachsender pflanzt. Zwei
weitere Gruppen setzten sich mit dem Thema rechtsextremer Musik auseinander,
wobei sie einen HipHop Künstler und eine Metalband etwas genauer unter die Lupe
nahmen. Sie analysierten dabei deren Texte und stellen die „Künstler“ vor. Eine
weitere Gruppe ergänzt die Ausstellung um eine Analyse der etablierten
rechtsextremen Partei der NPD, um aufzuzeigen, dass das Phänomen rechter Gefahr
nicht nur ein akutes, sondern bereits ein langfristiges Problem war und ist.
Zuletzt haben sich zwei Gruppen mit der medialen Darstellung der Rechtsextremen
im Internet auseinandergesetzt. Hierbei hat eine Gruppe erkannt, dass auch die
Videospielszene nicht von den Rechten verschont wird und sie dieses Medium
nutzen, um ihre Ansichten zu verbreiten. Besonders interessant war die Frage,
die sich die letzte Gruppe stellte: Wie sprechen Nazis eigentlich miteinander,
wenn sie sich unbeobachtet fühlen? Um dieser Frage nachzugehen, betätigte sich
eine Gruppe investigativ und protokollierte Chatverläufe auf Discord.
Was dabei herauskam, ist der
Ausstellung zu entnehmen, zu der wir alle gerne herzlich einladen wollen. Im
Foyer der IGS Grünstadt kann man sich über das Thema informieren und
gleichzeitig sehen, wie produktiv Schüler:innen miteinander arbeiten können, um
politische Aufklärung zu betreiben.
Ich möchte an dieser Stelle
noch einmal dem gesamten EuG Kurs 9 für die tolle Atmosphäre und das gesamte
Projekt danken! Ihr seid mit dafür verantwortlich, dass wir alle nun wieder
genauer hinhören, genauer hinschauen und etwas sagen, wenn uns
Rechtsextremismus im Alltag begegnet.
Seht hin! Hört
zu! Sagt etwas!
Keine Macht den
Nazis!
Euer Stefan Heimann
Vielen Dank für dieses großartige Projekt, das ihr gemeinsam mit eurem EuG-Lehrer umgesetzt habt. Die Ergebnisse sind beeindruckend!
//cho
IGS Grünstadt
Pfortmüllerstraße 33
67269 Grünstadt
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